Viktoria Listunova, Olympiasiegerin mit dem russischen Team in Tokio, wird in der italienischen Liga für Ginnastica Riccione Academy antreten. Der Verein präsentierte die 19-Jährige bei einer Pressekonferenz am 13. Januar, auf der der Kader vorgestellt wurde.

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 wurden Sportler*innen aus Russland und Belarus schnell von den internationalen Verbänden gesperrt. Die FIG erlaubte allerdings Einzelsportler*innen unter bestimmten Bedingungen ab dem 1. Januar 2024 als neutrale Athlet*innen anzutreten. Somit hätte auch Listunova der Weg zu den Olympischen Spielen offen gestanden. Man entschied sich im russischen Turnverband damals dagegen, da man die Kriterien inakzeptabel fand. In anderen Sportarten waren russischen Sportler*innen in Paris am Start. Diese wurden in der Heimat sehr hart angegangen. Vorwürfe bis hin zum Vaterlandsverrat waren an der Tagesordnung.

Mittlerweile hat sich der Wind offensichtlich gedreht, eine ganze Reihe russischer Turner*innen haben Anträge auf den neutralen Status gestellt. Die Namen der Turner*innen sind noch nicht bekannt. Wird ihnen der Status von der FIG erteilt, wären sie bei FIG-Wettkämpfen wie etwa Weltcups oder den Weltmeisterschaften startberechtigt. Die Serie A ist kein FIG-Wettkampf, somit benötigt Listunova keine FIG-Freigabe für den Start.

Im Gegensatz zur FIG hat der europäische Verband European Gymnastics auf seinem Kongress im Dezember 2023 in Sofia Sportler*innen aus Belarus und Russland gesperrt.

Auch Olympiasiegerin Kaylia Nemour wird in der Serie A turnen – sie startet für Unione Sportiva Renato Serra. Der erste Ligawettkampf findet am 8. Februar in Montichiari statt. Der Wettkampf wird ab 14:30 SportFace gestreamt.

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