Der russische Turnverband hat beim Weltverband für 100 Personen Anträge auf den neutralen Status eingereicht. Das erklärte der Vizepräsident des Verbandes, Vasili Titov, gegenüber der Nachrichtenagentur Tass. „Wir haben für 100 Personen den neutralen Status beantragt und warten jetzt auf eine Antwort [von der FIG]“, sagte er. Die 100 Personen sind nicht zwangsläufig alle aktive Sportler*innen. Auch Trainer*innen sowie Begleitpersonal müssen den neutralen Status erhalten.
Vor wenigen Tagen erhielten vier russische Trampolinspringer*innen – Arina Kaljandra, Alexandra Ljamina, Sergej Fintschenko und Maxim Didenko – den neutralen Status.

Nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine vor drei Jahren waren Sportler*innen aus Belarus und Russland für internationale Wettkämpfe gesperrt. Seit dem 1. Januar 2024 erlaubt die FIG den Start als neutrale Athlet*innen, hierfür muss beim Weltverband ein Antrag gestellt werden und der Erhalt ist an eine Reihe von Kriterien geknüpft.
Bei den Olympischen Spielen in Paris war im Trampolin aus Russland Anzhela Bladtseva am Start. Aus dem Turnen und der Rhythmischen Sportgymnastik hatte sich niemand um den neutralen Status bemüht, da man die Bedingungen damals inakzeptabel fand.
Für internationale Wettkämpfe gab es nach dem Beginn des Krieges noch große Ambitionen für Großereignisse unabhängig von der FIG oder dem IOC. Daraus ist nichts geworden. Die heftig beworbenen BRICS-Spiele lockten kaum jemanden nach Kasan. Gerade einmal zehn Turnerinnen gingen dort im Mehrkampf an den Start, sechs davon kamen aus Russland. Ebenso wie das komplette Kampfgericht. Bei den Turnern waren es im Mehrkampf acht Teilnehmer, drei davon aus Russland. Die Weltfreundschaftsspiele, als Gegenveranstaltung zu den Olympischen Spielen gedacht und ursprünglich für September 2024 geplant, wurden zweimal verschoben. Im Dezember 2024 wurde die Durchführung dann per Präsidentenerlass auf unbestimmte Zeit vertagt.
Nun will man doch in den internationalen Sport zurück, an den Bedingungen der FIG hat sich indes nichts geändert. Wenn die Anträge positiv beschieden werden, sind die Sportler*innen bei FIG-Wetttkämpfen wie Weltcups oder den Weltmeisterschaften startberechtigt. Für die EM in Leipzig gilt das jedoch nicht. European Gymnastics hat auf seinem Kongress im Dezember 2023 in Sofia Sportler*innen aus Belarus und Russland gesperrt.

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